Das Album fängt da an, wo er mit dem Vorgänger überzeugen konnte; „Come Brave“ rockt alles weg. Es scheint, als ob ihm vor zwei Jahren noch einige Ideen im Schrank geblieben wären, die nun einen Abschluss finden, als Opener des neuen Albums. Denn erst danach mit dem spirituellen „Swaying Reed“ wird es für knapp sieben Minuten mal wieder meditativ-chillig. Der Prediger kommt mal wieder durch, was man durchaus gewohnt ist; schöne melancholische Nummer. Und mit den dritten Track hat man dann wieder seinen western-country-Flair wieder, den vielleicht einige seit dem letzten Album vermisst haben könnten.
Allein schon diese ersten drei Tracks hätte nicht unterschiedlicher ausfallen können. Es macht Lust auf mehr und der Zuhörer wird nicht enttäuscht. Zwar besinnt sich D.E. Edwards auf das altbewährte Rezept „Wovenhand-trademarks“ –irgendwo zwischen „Gothic Americana, Neo-Folk, Punk, Alternative-Pop, Country und Psychedelic“*, aber die Songs haben Seele und Tiefgang; sie wirken bissig, intensiv. Und das obwohl sie eben vielleicht nicht so rockbeladen ausfallen, wie es beim Vorgängerwerk der Fall gewesen ist.
Wovenhand bleibt sich also grundsätzlich treu und schafft es dabei dennoch (einmal mehr) neue Facetten aufzuzeigen. „star treatment“ ist auch eine Weiterentwicklung, kein Stillstand in Sicht bei Wovenhand.



*(…sollte es immer noch jemanden geben, der diese Band noch nicht getestet hat, dann sollte er sich mal eine Mixtur aus Nick Cave, U2, Neil Young und Sisters Of Mercy mal vorstellen; um es eben mit den eher sehr bekannten Künstlern mal aufzugreifen…)