Fokussierte Kaotysken auf dem CHAOS PATH - Die Band im Interview
CHAOS PATH aus Kassel haben in den letzten eineinhalb Jahren mit der "The Awakening"-EP und dem Debut "Downfall" im Herbst 2019 ordentlich Staub aufgewirbelt und musikalisch äußerst positiven Dampf abgelassen. Death Metal meets Heavy Metal meets Black Metal, CHAOS PATH verfolgen aus dem Underground in leidenschaftlicher DIY-Manier eine gar nicht so chaotische Vision, vielmehr einen von Hingabe getriebenen Masterplan. Doch lest selbst, was Klampfer Viides zu sagen hat...
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Zieht doch einmal Bilanz der letzten ein bis zwei Jahre. Für eine verhältnismäßig Junge Band waren die vergangenen Monate doch ziemlich ereignisreich und turbulent. 2018 erst die EP und rund ein Jahr später schon das aktuelle Debut-Album, zahlreiche Gigs etc... Wie ist der aktuelle Stand im Hause CHAOS PATH?
Hallo Linse, zunächst erst mal vielen Dank für dein Interesse und die tollen Interviewfragen. Hier antwortet übrigens Viides Ratsastaja (Six String Navigator). Wir sind schon ziemlich geflasht, dass die Aufmerksamkeit, die wir mit Chaos Path bekommen, und der Support durch Shows/Veranstalter, Presse oder andere Bands derart groß ist.Scheinbar sind wir mit der richtigen Mischung zum richtigen Zeitpunkt auf den Plan getreten. Für eine neue Band haben wir mit zwei Vinyl Releases (2018 und 2019) zum Start ordentlich vorgelegt und können in 2020 erst einmal darauf aufbauen, Shows spielen, Netzwerke ausbauen und zum ersten Mal in Ruhe neue Songs schreiben. Für den nächsten Release lassen wir uns bewusst Zeit bis 2021, da momentan noch viele Ersthörer über uns stolpern und mit den ersten Scheiben noch genug Frisches zum Entdecken da ist. Die selbst gelegte Latte ist mit “Downfall” auch mächtig hoch geworden und ich muss zugeben, dass schon ein gewisser erster Druck da ist, nach der Steigerung von “The awakening” zu “Downfall” jetzt noch mal ein paar Pfund zuzulegen. Wir sind jedenfalls sehr motiviert, proben extrem fokussiert und schieben ohne Ende neue Ideen und Projekte an.
Wie waren die Reaktionen auf die EP „The Awakening“? Gab es Dinge die Ihr daraufhin bei der Entstehung und der Produktion von „Downfall“ bewusst oder unbewusst anders gemacht habt? Auffällig ist aus meiner Sicht, dass Euer Debut flüssiger und homogener als „The Awakening“ klingt. Wie beurteilt Ihr selber Eure Entwicklung?
Danke für die ehrliche Einschätzung. Ich bin als Songwriter vielleicht zu stark “drin” um das hinreichend objektiv zu beurteilen. Sicherlich kann man festhalten, dass “The awakening” weitgehend spontaner entstanden ist und beim Songwriting die ursprüngliche Intention der einzelnen Komponisten viel stärker berücksichtigt wurde. Schließlich entstanden schon die ersten Songs von “The awakening”, als wir noch nicht mal komplett zu fünft waren. “Downfall” war mehr gemeinsames Komponieren und konzentriertes Erarbeiten, einzelne Songs, Teile und Melodien standen häufiger und stärker zur Diskussion und wurden modifiziert, um unseren Kernsound hörbarer herauszuarbeiten. Die Kritiken zu “The awakening” waren, auch weil das Konzept insgesamt überzeugen konnte, überdurchschnittlich positiv und schwer motivierend. Aber man hörte auch das basischere Songwriting heraus, mit Ideen, die durchaus polarisieren. “Downfall” ist frei von Kompromissen, hier hat wirklich jeder 100% gegeben und jeder ist auch im Studio hart an seine Grenzen gegangen. Grenzen sind nicht immer technisch, man kann eine Passage eben technisch korrekt, aber auch immer mit mehr oder weniger Flow und Vibe dabei spielen, man hört und spürt das. Natürlich wollten wir das Aufnahmeprozedere bei Andor wiederholen, weil er ein super Tüftler ist und genau weiß, wie man eine authentische Vinylaufnahme produziert. Das Verzichten auf Trigger oder Clicktrack gehört da mit zum Konzept.
Gehen wir noch einmal zurück zu den Anfängen von CHAOS PATH? Wie habt Ihr als Musiker, Menschen und Band zueinander gefunden? Was charakterisiert Euch als Band und Musiker? Welcher Kitt hält CHAOS PATH zusammen, sowohl musikalisch, als auch menschlich?
Nach meinem Ausstieg bei My Cold Embrace habe ich den God of Carnage via Kontaktanzeige gefunden, wir haben beschlossen “unsere” Band zu gründen und uns bei der Auswahl der Mitglieder einig sein zu müssen. Richy am Bass kam ebenfalls via Kontaktanzeige zu uns, schließlich waren der God und Richy aufgrund ihrer Zuzüge nach Kassel aus Halle / Saale und Berlin erstmal im Moloch Kassel nicht anders aufzustöbern. Der Chaosblaster an den Drums ist ein guter alter Wegbegleiter, den ich schon 20 Jahre kannte, er trommelt ja auch noch bei Gymir und ist mit seiner extrem unkonventionellen Art für unseren Chaos Sound perfekt geeignet. Seine old school Metal Roots und das sichere Gespür für Dynamik und Dramatik machen ihn für uns zur Waffe. Die “alte Waffe” am Gesang war unser letztes Puzzle Stück, Ancient Weapon kannte ich noch von Ancient Wargod und auch privat sind wir als Kasseler Konzertgänger schon über 25 Jahre befreundet gewesen. Seine breiten Metal Roots, die extrem vielfältige Szenekenntnis und sein Organisationsgeschick waren der goldene Treffer für uns. Wir streiten auch mal, aber es geht immer um die Sache. Wir werfen immer wieder Teile und Songs weg, wenn wir nicht das richtige Gefühl dabei haben. Wir können uns zu 100% auf die Entscheidungen und Gefühle der anderen beim Mucke machen verlassen und können unsere Stärken und Schwächen songdienlich nutzen und einbringen. Unser Kitt ist der gemeinsame Traum, als alte Szenehasen mit Chaos Path noch einmal alles zu versuchen, alles richtig zu machen und ohne Kompromisse stolz zum Ergebnis stehen zu können. Menschlich sind wir ein Haufen voller Querköpfe, von der Prinzessin zur Mimose, vom Brummbär über den Eisblock zum Dirty Old Man, da wird auch mal gejammert und geflucht, mal geherzt und mal gescherzt. Eigentlich sind wir so verschieden und doch wieder dadurch gleich, dass es ein Wunder ist, dass wir verschrobene Typen überhaupt zusammen spielen können....
Charakteristisch und von hohem Wiedererkennungswert ist neben Eurem Logo, den Artworks zu den beiden Veröffentlichungen auch Euer Bühnenauftritt, bei dem Ihr neben der Bekleidung, entsprechender Bühnendeko, teilweise auch Corpspaint verwendet. Das wirkt alles sehr durchdacht und stimmig. Gibt es da eine Art Masterplan oder ein Konzept. Wie wichtig ist Euch das? Wer steckt beispielsweise hinter den Cover-Bildern von „The Awakening“ und „Downfall“?
Danke, dass unser Anliegen deutlich geworden ist. Um heutzutage wahrgenommen zu werden und in der Szene angenommen zu werden musst du schon ein homogenes, individuelles Paket liefern, oder du findest in der Szene gar nicht statt. Ausgehend von der ursprünglichen Idee, drei 6 Song-EP´s zur Apokalypse erschaffen zu wollen, waren die Verknüpfungen musikalisch, visuell und textlich von vornherein konzeptionell geplant und durchdacht, auch wenn hier und da immer noch mal Aspekte hinzukommen. “Leider” ist die zweite EP zum Album “Downfall” ausgewachsen, nur so und genau in dem Umfang konnten wir das sagen, was gesagt und gespielt werden musste. Das Grundkonzept wird für die nächste Platte weiterverfolgt und modifiziert und ich bin mir fast sicher, dass wieder ein Album und keine EP dabei rauskommt. Wir stehen für das Chaos, den finalen Kampf und die Story muss und wird weitergehen, die musikalischen Querverweise und Verwandschaften einzelner Songs sind bewusst gemacht und gewollt. Der Masterplan heisst, mit dem dritten und letzten Werk der Trilogie in 2021 das erste Chaos Path Kapitel abzuschließen. Was danach kommt wissen die Sterne, wir werden uns aber weiter treiben lassen und schauen, wohin uns unser Konzept und der Glaube an die Band noch bringen wird. Die Cover sind verbunden, “The awakening” zeigt den Weg zur Church of Chaos, der über einen dunklen, alten Friedhof führt. “Downfall” findet im inneren der Church of Chaos statt, der Chaos-Priester verkündet dort Unheil und mobilisiert die Massen zur finalen Schlacht. Das nächste Album führt genau diesen Weg fort. Ihr werdet die finale Schlacht zur Apokalypse spüren, hören und sehen können. Wir sind auf dem Weg.
Eine EP und ein Album jeweils in verschiedenen Vinyl-Varianten, Downloads, umfangreiches Merchandise und Konzerte mehr oder weniger komplett in Eigenregie zu stemmen ist aus meiner Sicht nicht nur finanziell gewagt und zeitaufwendig, wenn es einem auch maximale künstlerische Freiheit ermöglicht. Darüber hinaus habt Ihr mit Sicherheit auch Hand an das Layout und die Gestaltung gelegt. By the way seid Ihr mit Sicherheit Eure eigene Booking Agentur. Wie stemmt man so etwas? Bleibt da am Ende tatsächlich mehr als nur Ruhm und Ehre übrig?
Alles ist aus unserer Hand – Musik, Konzepte, Cover, Layouts, Texte, Booking usw. Die Entscheidung pro Vinyl und gegen CD war sehr mutig, hat sich aber gelohnt und trägt sich finanziell sogar sehr viel besser als ich je dachte. CDs sind billige Abschreibeprodukte, Vinyl ist wertiger, für Nerds und Sammler und “Gestrige” wie uns. Man kann das nur mit straffen Probe-, Zeit- und Arbeitsplänen, gemeinsamen Kalendern und gemeinsamer Kasse realisieren, wir haben schon wirklich viel Geld in die Band gesteckt, aber ja, zur Hölle, es funktioniert und finanziert sich jetzt von selbst, die Investitionen machen sich bezahlt und fließen zurück. Was später mal von uns übrig bleibt werden wir sehen. Ruhm und Ehre sind erbaulich, aber wir sind auch ohne Ruhm innerlich getrieben. Ich erlebe höchste Befriedigung durch das was wir tun, wir leben unsere musikalischen Träume und holen uns unser Stückchen vom Kuchen. Wir haben noch viel vor und die Sterne stehen günstig. Angriff!
Weniger ist bekanntlich mehr. Die Spielzeit von „Downfall“ beträgt trotz dem Bonustrack „Unter Wölfen“, der als „Under Wolves“ quasi doppelt enthalten ist nur rund 35 Minuten. Wie kam es dazu? Wolltet oder konntet Ihr nicht mehr?
Die Aufmerksamkeitsspannen der Leute (siehe Streaming) sind kleiner geworden, es gibt unzählige Alben, die nicht mal 30 Minuten lang sind. Die Orientierung der Szene geht ohnehin seit Jahren immer mehr weg vom Album, siehe z.B. Sodom mit ihren EPs und Minis, die trotzdem jeder kauft, egal ob Album oder nicht. Die Leute denken in Veröffentlichungen wenn sie kaufen und kaum jemand denkt mehr an Spielzeiten, so lange man ein faires und wertiges Gesamtpaket bekommt, das gilt natürlich für EP´s genauso wie für Singles oder Alben. Wir haben in 35 Minuten alles gesagt, was gesagt werden musste. Nicht mehr und nicht weniger. Wir wollten eigentlich nur einen 6-Tracker raushauen, aber nun ist “Downfall” wie es ist. Lieber eine gute kurze Scheibe, die man immer wieder hören möchte anstatt von überlangen Alben genervt zu sein, weil sich einige Filler eingeschlichen haben. Wir hätten noch Songs gehabt, aber das gesamte Paket aus Härte, Melodie, Raserei und Epik muss ein perfektes Mischungsverhältnis haben. Jeder Song mehr hätte “Downfall” durcheinander gebracht. “Unter Wölfen” ist mit seinem deutschen Text ein vielfaches boshafter, die Varianz durch den deutschen Gesang ist immens. Zum Stimmungbild von “Downfall” gehört diese Varianz/Dualität dringend dazu.
Auf „Downfall“ ist eine durchaus illustre Gästeschar versammelt, die Ihr zu den Aufnahmen ins Studio eingeladen habt. Wie schafft man so etwas als kleiner Underground Act?
Musiker bleibt Musiker, egal ob bekannt oder Underground. Sich gegenseitig zu unterstützen gehört zum fairen Miteinander der Szene und mal irgendwo als Gast aufzutauchen ist einfach für jeden Mucker wunderbar und reizvoll. Keiner ließ sich zweimal bitten und alle waren nach der ersten Anfrage sofort dabei und haben geliefert. Danke an alle an dieser Stelle und ganz besonders an Night Demon, die alle drei zu hören sind. Die Support-Show für die Jungs hat mir eine Menge bedeutet. Sie als Gäste dabei zu haben noch viel mehr. Wir sind halt keine Greenhorns mehr und man kennt uns seit Jahrzehnten in der Szene, auch wenn das “neueste” Baby eben Chaos Path ist. Aber wir haben ja nun auch schon vier Jahre auf dem Buckel.
Ihr habt mit beiden Veröffentlichungen konsequent auf Vinyl gesetzt. Mit liebevoller und umfangreicher Gestaltung sowie Download-Code. Erfreulicherweise vertreibt Ihr Eure Musik und auch Euer Merch zu sehr moderaten Preisen. Wie liefen und laufen die Verkäufe? Was hat Euch zu dieser rigorosen und vermutlich finanziell nicht risikofreien Entscheidung veranlasst? Ist die CD für Euch tot? Was haltet Ihr vom Tape als ergänzendem Medium?
Der richtige Stil gehört zum richtigen Medium. Wenn du schon beim Songwriting und Recording darauf achtest, dann muss man sich mal klar machen, dass der Vinyl-Klang nicht von Kompression sondern von Dynamik lebt. Die uns ans Herz gewachsenen alten Klassiker-Metal Platten kommen auf Vinyl erst recht zur Geltung, wenn man wie die alten Meister den Mut zur kleinen Unperfektion besitzt. Natürliche Schwankungen, die sich wie in guter alter Achtziger-Zeit ergeben, wenn du ohne Click und ohne Trigger aufnimmst, lassen die Produktion atmen und menschlich klingen, Emotionen lassen sich viel ehrlicher transportieren. Schnurgerade gerückter Tech - Death Metal passt zur CD, hier braucht man keine Dynamik sondern Durchschlag plus technischen Maximalanschlag, das ist ein anderes Genre und eine andere Wirkung. Bathory oder Dark Throne kann ich auf CD gar nicht hören, man merkt, dass hier für Vinyl komponiert und aufgenommen wurde, diese Bands leben, auch aufgrund des abenteuerlichen Recordings, einen echten Vinylsound. Die Produktion einer Vinylscheibe ist ca sieben Mal so teuer wie bei einer CD, trotz gleichem Endpreis. Aber der Wertverfall ist bei einer CD so dramatisch, dass du die ein Jahr später für nen Fünfer weghauen musst, bei der Platte bleibt der Preis stabil und wenn du eine kleine Underground-Band bist wie wir, die keinen Vertrieb hat, dann verteilen sich die Verkäufe auf viel längere Zeiträume, so dass wir mit Vinyl in den Werterhalt der Ware besser investieren als in ein kurzlebiges CD-Produkt. Wir haben schon einige Shirt-Designs gehabt und zu fairsten Preisen ausverkauft, unsere Fans schätzen das und so mancher hat schon Sammelleidenschaft bei unseren Sachen entwickelt. Beide Auflagen verkaufen sich gut: von der "Awakening"-EP ist mehr als die Hälfte weg, die "Downfall" hat schon über 35% verkauft; das hätten wir bei der Marktlage mit CDs niemals erreicht. Die Vinylverkäufe sind vom ersten Tag an konstant und wöchentlich vorhanden, hier sind die Käufer nicht so Timingversessen wie bei CDs, der Vinyl-Markt ist langatmiger, ausdauernder und langlebiger. CDs kaufe ich auch. Brutal - Death Metal gehört für mich aufgrund der Technik und des Vibes z.B. auf CD. Kassetten hätte ich sehr gerne von unseren beiden Scheiben aber irgendwann ist die Kasse für Investitionen auch mal leer. Also, kauft erstmal kräftig unseren Shop leer, dann haben wir auch Spielräume für ein paar Kassetten. Einen CD-Release kann uns irgendwann mal ein Label abnehmen. Aber digital in Form von Streaming reicht momentan noch (!) für Chaos Path.
Ihr bezeichnet Eure Musik selbst als „Kaotysk Metal“. Nun scheinen ja Deutschland und Chaos historisch vermeintlich nicht wirklich zueinander zu passen, obwohl die Fassade in Zeiten von BER, Stuttgart 21 sowie einer Fußball-Nationalmannschaft, die weit davon entfernt ist, mit den vielzitierten deutschen Tugenden zu überzeugen, langsam bröckelt. Was würdet Ihr sowohl musikalisch wie auch personell oder organisatorisch als urdeutsch, was als „kaotisch“ im Hause CHAOS PATH bezeichnen?
Musikalisch ist unser Stil chaotisch, da wir uns ebenso beim traditionellen Heavy Metal, als auch beim Black- und Death Metal bedienen. Jeder Song hat eine zentrale Melodie, die nicht nebenbei läuft sondern fokussiert wird, was nicht viele Bands so machen, vor allem nicht in unserem schwarz-tödlichen Genre, wo selten mit so traditionellen Merkmalen wie echten Refrains gearbeitet wird, das kommt ja viel eher im Hard Rock vor. Wir erlauben uns, die Tempi, Takte und Zählzeiten nach Wunsch individuell zu verschieben, so dass man manchmal schon genauer hinhören muss, wenn man das analysieren will. Manches ist komplizierter als es klingt, aber die Wirkung ist der entscheidende Faktor. Chaos ist in visueller und textlicher Hinsicht das zentrale Moment, wir steuern auf die finale Apokalypse zu, das Erwachen der Zeitenwende könnt ihr auf dem ungestümen Debüt “The awakening” hören, die Messe des Chaos-Priesters, der zu den Massen in der Church of Chaos spricht, bildet Teil zwei und damit “Downfall” ab, jetzt liegt es an uns die erste Episode im dritten Teil 2021 brutal und zielgenau zum Ende zu bringen. Ich denke, man hört, dass bei Chaos Path Deutsche musizieren - und das hat einen Scheiss mit Nationalismus zu tun, den wir strikt zum Kotzen finden –, man sagt uns ja nicht umsonst nach, dass der Deutsche auf der ewigen Suche nach dem Westerwald bzw. dem Westerwald-Lied sei, als Synonym für das Verlangen nach der zentralen Melodie. Amerikaner z.B. spielen viel rhythmischer und es geht immer mehr um den Groove und den Beat, europäischer Metal lebt von den Hinwendung zu Theatralik, Melodie und Harmonie. Das ist ein zentraler Grund dafür, warum es europäische Bands in Amerika viel schwerer haben. Rammstein basieren z.B. auf Beat und Groove und haben die USA im Sturm genommen, das unterstreicht meine Theorie. Dennoch können sie auch Melodie und das rollende "R" macht sie dabei deutscher als alles andere. Chaos Path selbst sind keine Chaoten, wir arbeiten hart, genau und zielorientiert aber bieten eine Mischung an, die in Summe erstmal chaotisch erscheint, dann aber doch die deutschen Wurzeln offenbart, die sich in wilder Himmelfahrt gen Norwegen und Schweden strecken.
Zeit zum Ende zu kommen. Was sind die fünf Alben im Jahr 2019, die CHAOS PATH beeinflusst haben? Was dürfen wir von CHAOS PATH 2020 erwarten? Finale Worte, welche Frage habe ich vergessen und sollt unbedingt noch gestellt werden? Wenn ja bitte gleich mit Antwort :)
Wir haben nicht viele Konsensbands oder Konsens-Alben, wir bedienen uns frei im Großmarkt des Metals und arbeiten mit allen möglichen Zutaten mal an der Vorsuppe, mal am Dessert. Beeinflussung ist auch das falsche Wort. Wir schreiben niemals einen Song wie die Band “XYZ”, wir kochen immer mit eigenen Zutaten und würzen manchmal mit bekannter Technik nach, seien es mal triolische Läufe (danke Thin Lizzy, danke Iron Maiden), seien es mal schnell geriffte Akkorde (danke Marduk), widerliche Tonartsprünge (danke Mayhem) oder heroischer Bombast (danke Primordial). Andere Bands spornen uns eher emotional an. Dann stehen wir eben mal bei Mayhem in der ersten Reihe und lassen uns den Arsch versohlen oder wir feiern zu Entombed AD den wilden Schwedenrausch. Jeder hat ein anderes Jahreshighligt, ich empfehle einzig DEVIL MASTER mit “Satan spits on children of light” und damit basta.
Für 2020 ziehen wir größere Kreise, bauen unseren Vertrieb aus, spielen mehr Shows als je zuvor und schrauben im Keller am dritten Teil der ersten Chaos Path -Trilogie, Wir müssen, werden und wollen da in jeder Hinsicht noch einen drauf packen. Mir glühen die Finger und die ersten neuen Songs haben es für mich vor allem in technischer Hinsicht extrem in sich. Seid gespannt. Die Melodien, die wir da zweistimmig raushauen habe ich im
Duett noch niemals so gespielt in meinem Leben, jetzt treiben wir es wirklich noch mal auf die Spitze. Ebenso: Mehr Dreck, mehr Garstigkeit, das müssen wir jetzt wirklich abrufen, damit man auch HÖRT, dass die finale Apokalypse da ist.
Ich würde gerne mal nach meinem Lieblingswhisky befragt werden. Trinkt mal einen Hibiki, blended Whisky, aus Japan oder einen deutschen Schlitzer Single Malt, dann ist alles im Lot.
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23. Februar 2020 -
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Redakteur
Jens Dunemann